30.3.24

Jesus, Buddha, der Müll und der Tod

 Jesus, Buddha, der Müll und der Tod

Eine Spurensicherung in Sachen Soziokrimi

Verfasser: Reinhard Jahn

Wahrscheinlich hat es den Soziokrimi gar nicht gegeben. Das Etikett, das dem deutschen Kriminalroman in den siebziger Jahren besonders gern von den Feuilletons zugeschrieben wurde, versuchte die "neuen deutschen Krimis", wie die besonders von Rowohlt-Lektor Richard K. Flesch in der rororo-thriller-Reihe veröffentlichten Romane von Michael Molsner, Irene Rodrian, Friedhelm Werremeier und dem bis 1981 anonym unter dem Kürzel -ky schreibenden Horst Bosetzy als eine speziell deutsche Entwicklung des von angloamerikanischen Autoren geprägten Genres zu klassifizieren.
"Soziokrimi" sollte heißen: die Schilderung von Verbrechen und deren Ursachen in Bezug auf die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen; Aufklärung, Analyse und Kritik im Gewand der klassischen Kriminalliteratur. Gern zitiertes Vorbild war dabei der Martin Beck-Zyklus von Sjöwall/Wahlöö, dessen deutsche Erstausgaben sicher nicht zufällig in derselben Verlagsreihe erschienen wie die deutschen Soziokrimis. Die von der Lyrikerin Maj Sjöwall und dem Journalisten Per Sjöwall verfaßte zehnbändige Kriminalchronik erschien zugleich als ein gelungener Versuch, dem bisher im Bereich der Unterhaltungs- und Gebrauchsliteratur angesiedelte Genre eine allgemein--literarische Dimension zu geben. Was allerdings erst später in den Blickpunkt geriet, war die langjährige Verbundenheit des schwedischen Autorenpaares mit dem Kriminalgenre durch seine Tätigkeit als Übersetzer von Ed McBains Romanserie um das "87. Polizeirevier", die ähnlich wie die Martin-Beck-Romane für Schweden ein beeindruckendes Bild vom Wandel des Großstadtlebens und den Aspekten urbaner Kriminalität in den USA bieten. Im englischen Sprachraum werden aber weder McBains Polizeiromane noch die Übersetzungen des Martin Beck-Zyklus als "social mysteries" bezeichnet, wie die internationalen Krimi-Szene den Begriff des deutschen "Soziokrimis" zu übersetzen versuchte, um ihn analog zu den klassischen "P.I.-Novels" (Privatdetektivromanen), "police procedurals" (Polizeiromanen), "thrillers" (Spannungsromanen) und natürlich den klassischen "mysteries" (Detektivroman) als Subgenre zu klassifizieren.
Bei der Suche nach einem Grund, der hierzulande zur Bildung des Begriffs vom Soziokrimi führte, erscheint ein Vergleich von drei Texten aus der Zeit des Wandels im deutschen Kriminalroman Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre hilfreich, einer Phase, in der die seit Kriegsende in Deutschland gepflegte traditionelle Form des Kriminalromans noch neben den seit 1969 veröffentlichten "Soziokrimis" bestand.
Beispielhaft nachvollziehbar erscheint diese Entwicklung durch eine Gegenüberstellung der Arbeiten des vielbeschäftigten Fernseh- und Romanautors Herbert Reineckers mit den Polizeiromanen von -ky und Michael Molsner. Von 1969 bis 1976, also in den gleichen Jahren, in denen in den rororo-thrillern schwerpunktmäßig "neue deutsche Kriminalromane" veröffentlicht wurden, sendete das ZDF mit insgesamt 97 ausschließlich von Hebert Reinecker geschribenen Episoden der Serie "Der Kommissar" eine der erfolgreichsten deutschen Krimiproduktionen. Nach Beendigung der "Kommissar"-Serie veröffentlichte Herbert Reinecker zwischen 1977 und 1978 noch im zweimonatlichen Rhythmus insgesamt zwölf "Kommissar"-Romane, deren vorletzter "Die Mädchen vom Café Leopold" (1) im folgenden als Beispiel des traditionellen deutschen Kriminalromans herangezogen werden soll.
Daß sich dieser Roman ebenso wie die zum Vergleich gewählten Romane -ky und Molsner das Thema "Sekten" behandeln, liegt teilweise an der Zufälligkeit der Auswahl, teilweise aber sicher auch daran, daß die Autoren die seinerzeit ins gesellschaftliche Bewußtsein rückenden religiös geprägten Jugendbewegungen wahrnahmen und sie als Romansujets thematisierten. Während Reineckers Romane seine Handlung um eine vorgeblich christlich-fundamentalistisch orientierte "Jesus"-Bewegung entwickelt, ist es in "Einer will`s gewesen sein" (2) von -ky eine alttestamentarisch-christlich geprägte Sekte von Geisslern und bei "Der Schattenrose" (3) vom Michael Molsner eine buddhistisch orientierte Meditationsgemeinschaft. Neben den unterschiedlichen Analyseversuchen über Entstehung und Erfolg dieser Glaubensgemeinschaften wirft in allen drei Romanen auch die Charakterisierung der Ermittlerfiguren und ihrer Berufsauffassung ein Schlaglicht die Entwicklung, die der deutsche Kriminalroman seinerzeit nahm.
    Herbert Reineckers "Die Mädchen vom Cafè Leopold" lehnt sich in seiner erzählerischen Struktur ebenso wie die anderen Romane der Buchreihe deutlich an die "Maigret"-Romane von Georges Simenon an, ohne freilich jemals deren suggestive atmosphärische Dichte zu erreichen. Die Geschichte beginnt mit der Bitte eines befreundeten Anwalts an Kommissar Keller, seine verschwundene Tochter zu suchen. Keller, gerade in Urlaub, stößt bei seinen zunächst privaten Nachforschungen auf eine Gemeinschaft von Jesus-gläubigen jungen Menschen, zu der auch der Fotograf gehörte, dessen Leiche er findet. Aus den privaten Recherchen ist damit ein Mordfall geworden, dessen Lösung für Keller ganz eindeutig in der Sektengemeinschaft zu liegen scheint, der zahlreiche Mädchen angehören, deren sexuelle Zugänglichkeit Keller einerseits fasziniert, andererseits aber auch mit tiefem Mißtrauen erfüllt.
In diesem Zusammenhang stellt Keller sich die Frage, was die jungen Menschen in die Sektengemeinschaft gezogen hat, während ihn persönlich religiöse Gruppen relativ kühl lassen: "Keller holte Atem, als hätte er etwas Wichtiges gefunden und wiederholte sich: müssen? An irgendetwas müssen sie sich hängen? Warum müssen sie? Er war geneigt zu antworten: Weil ihnen nichts anderes übrigbleibt. Weil sie sonst vor die Hunde gehen. Na na, beruhigte er sich selber. Ich gehe nicht vor die Hunde und hänge weder an Musik, an Jesus und an sonst irgendwas. (...) Ich bin ein Gegensatz zu diesen jungen Leuten, sagte er sich und nahm diesen Satz wie eine Feststellung, wie eine Zahl in einer Rechnung. (...) Ich habe ein anderes Leben geführt, mein Leben war bestimmt von Erfahrungen, einigen schrecklichen darunter. Der Krieg. Das Wort blieb hängen, er wiederholte es: Der Krieg. Ja, wie, dachte er plötzlich, sollte es möglich sein, daß man an so etwas wie Krieg in Dankbarkeit zurückdenken kann?" (Reinecker, S.88)
Der Krieg, so Kellers Selbstanalyse, hat ihn gefestigt, weil er ihn mit dem Tod vertraut gemacht hat: "Großer Gott, dachte er, wir wußten immer, was Tod war, wir hatten uns immer zu wehren, jede Faser im Körper war damit beschäftigt, etwas abzuwehren, mit Entsetzen fertig zu werden, mit Not, Hunger und Schmerzen. Es gibt keinen Hunger mehr, keine Not, keine Schmerzen und Tod? Nur der auf dem Friedhof, der Tod unter einem Berg von Kränzen und Schleifen. Aber der Tod war keine Erfahrung mehr, mit dem man sich eine Wurzel gab, die tief, tief hinabgesenkt wurde und hielt, weil sie so tief hinabgesenkt wurde." (Reinecker, S. 89)
Kellers durch intensive Observationen genäherter Verdacht, daß die Mädchen der Sekte unter dem religiösen Deckmantel der Prostitution nachgehen, wird schließlich zur Gewißheit, als er einen seiner Assistenten als Lockvogel mit einem der Mädchen zusammenbringt. Zugleich verdichten sich die Hinweise darauf, daß der angesehene Geschäftsmann, der die als Verein organisierte Jesus-Gemeinschaft leitet, den religiösen Eifer der Mädchen als Zuhälter ausnutzt. Nachdem sich noch herausgestellt hat, daß der Geschäftsmann in Italien wegen Totschlags gesucht wird und anhand der Aufnahmen des ermordeten Fotografen nachgewiesen wurde, daß dieser den Geschäftsmann deshalb erpresste, kann der Fall zum Abschluß gebracht werden. Der Geschäftsmann ist dabei nicht selbst der Mörder des Fotografen, sondern hat einen jungen Mann aus der Jesus-Gruppe unter Ausnutzung seines religiösen Eifers zu der Tat angestiftet.
Während Herbert Reineckers Roman äußerst traditionell in langen Szenen und in einer nahezu durchgehend personalen Erzählung mit Kommissar Keller als Perspektivträger erzählt wird und in der Dialogführung den für diesen Autor typischen Gestus des emotionalisierten Monologes zeigt, wirkt der im gleichen Jahr erschienene Roman "Einer will`s gewesen sein" von -ky mitunter mit seiner Vielzahl von Textformen und erzähltechnischen Elementen formal nahezu überfrachtet.
"Einer will`s gewesen sein" war -- nach sechs Romanen und einem Kurzgeschichtenband -- die achte Veröffentlichung des seinerzeit noch anonymen Autors -ky. Die Geschichte des Berliner Erweckungspredigers Gerhard Bengler, im Hauptberuf Buchhalter bei einer Schmuckhandelsfirma, wird aus der Position einer Rahmenhandlung heraus erzählt, die vorspiegelt, daß Romanverfasser -ky sich als Journalist bei einer Recherche zu dem Fall Bengler mit dem ihm freundschaftlich verbundenen Berliner Oberkommissar Mannhardt trifft, der wiederum die Ermittlerfigur in der Romanhandlung ist. In einem zweiten Strang folgt die Handlung Gerhard Bengler und seiner Verstrickung in zwei Mordfälle, was in der Geschichte zu einer geschickten Kombination von Rätsel- und Zukunftsspannung führt: Bengler, der laut einmontierter psychologischer Begutachtung an einer Depersonalisierung leidet, die seinen Charakter zwischen überpeniblem Buchhalter und religiösem Hysteriker changieren läßt, entdeckt, daß sein beruflicher Chef die von ihm finanzierte Geissler-Sekte nur unterstützt, um Partner für seine homosexuellen, sadomasoschistischen Sexspiele zu finden. Nachdem Bengler seinen Chef nach dieser Entdeckung im Affekt ermordet hat, stellt er sich nach den ersten Kripo-Ermittlungen Kommissar Mannhardt und legt ein Geständnis ab. Doch wird ihm die Buße, die er damit tun will, verwehrt, weil ihm zwei der leitenden Angestellten der Schmuckfirma für die Tatzeit ein Alibi geben und die Polizei zudem den flüchtigen Sex-Partner des Opfers für den Täter hält. Benglers Versuche, Kommissar Mannhardt von seiner Schuld zu überzeugen, beeindrucken den Kommissar wenig, besonders weil Mannhardt emotional wesentlich mehr mit dem Schicksal seiner Tochter Elke beschäftigt ist, die er verdächtigt, Mitglied der Geissler-Sekte zu sein und möglicherweise sogar im Zusammenhang mit dem Ritual-Selbstmord eines ihrer Freunde steht. Ähnlich wie Reineckers Kommissar ist dies auch für Mannhardt Anlaß, über die Faszination zu spekulieren, die Sekten auf Jugendlichen haben. Mannhardt macht einen Fluchtimpuls als Ursache aus, den er teilweise auch selbst verspürt: "Wenn er schon fliehen wollte, er, der vergleichsweise  Arrivierte, der einiges erreicht hatte, Haus und Beruf -- was sollten denn erst die tun, die daran zweifeln mußten, jemals etwas erreichen zu können? Numerus clausus, Jugendarbeitslosigkeit, keine Lehrstellen -- Angst. Was wunder, daß die dann viel eher zu fliehen versuchten. (..) Die Sekte, die diesen jungen Menschen auf dem Gewissen hatte, war doch nur die Krankheit, die einen durch ganz andere Ursachen geschwächten Körper besiegt hatte." (-ky, S. 18)
Sein Ende findet der Kriminalfall schließlich nach dem weitgehend ungeklärten Tod eines der falschen Alibizeugen dadurch, daß Bengler entdeckt, daß die beiden Geschäftsführer der Firma ihm ein Alibi gegeben haben, um ihre jahrelangen Unterschlagungen zu kaschieren, die einem nach einer Verhaftung Benglers neu einzustellenden Buchhalter aufgefallen wären. Als der entlarvte Geschäftsführer Bengler deshalb erschießen will, kann Bengler ihn in einem selbstmörderisch gedachten Sturz in den Tod reißen -- den Bengler allerdings schwerverletzt überlebt. Inzwischen ist zwar Kommissar Mannhardt von Benglers Schuld überzeugt, jetzt bestreitet allerdings Bengler unter Berufung die die beiden niemals widerlegten (falschen) Alibis, seinen Chef umgebracht zu haben, weil er inzwischen in seinem religiösen Wahn, der sich in seinen eingeschnittenen Tagebuchaufzeichnungen ausdrückt, an eine göttliche Mission glaubt, die er mit dem Mord erfüllt hat und für die er sich nach einem höheren Willen nicht vor der irdischen Gerechtigkeit zu verantworten hat.
Das Ende des Romans, der nicht nur eine Vielzahl von erzählerischen Varianten zum Spannungsaufbau einsetzte, sondern auch virtuos mit den Genreelementen spielt, ist der Leser weitergehend über den Fall informiert als der ermittelnde Kommissar, wobei allerdings auch diese Informationsvorsprung durch die Gespräche des Kommissars mit dem Erzähler -ky wiederum in den Bereich der Spekulation gerückt wird.
Der Beginn eines "neuen deutschen Kriminalromans" erscheint mit Blick auf diese Beispiele also als eine von dem Genre bereits häufig vollzogene Reaktion auf eine gesellschaftliche Veränderung. Im Fall der Bundesrepublik war dies das Ende der Nachkriegszeit und des Wirtschaftswunders, einer Phase, in der Kriminalliteratur überwiegend als Import internationaler Traditionsware rezipiert und von der Literaturkritik weitgehend undifferenziert als Trivialliteratur eingeordnet wurde. Erst die wiederum von Richard K. Flesch mit der rororo-thriller--Reihe begonnene sorgfältige Editionspolitik von internationaler Kriminalromanen, zu der nicht nur die zeitnahe Übernahme aktueller angelsächsischer Titel gehörte, sondern auch der Verzicht auf die bis dahin durchaus üblichen Kürzungen gehörte, führte im Zusammenhang mit einer neuen Autorengeneration zu einer neuen Betrachtung der inhaltlichen und erzählerischen Möglichkeiten des Genres und damit zum "neuen deutschen Kriminalroman".
Im internationalen Rahmen des Genres betrachtet sind die hierzulande als "Soziokrimis" zusammengefaßten deutschen Romane der Jahre 1970 bis 1980 nicht als eigenständige Gruppe einzuordnen, sondern als deutsche Varianten diverser Subgenres -- eine Sichtweise, die nicht nur die Behauptung geraderückt, es habe einen deutschen Sonderzweig des Genres gegeben, sondern die sich auch mit der Selbsteinschätzung der meisten deutschen Krimi--Autoren deckt, die bereits von Anfang an vehement gegen den Begriff des "Soziokrimis" Position bezogen haben. Auf das Genre und seine gewachsenen Strukturen bezogen sind demnach die Romane von -ky einerseits "thriller", mithin Spannungsromane in der Tradition amerikanischen pulps und andererseits "police procedurals", klassische Ermittlungsgeschichten. Daß -ky in seinen plots dabei häufig die zu ihrer Entstehungszeit aktuellen gesellschaftlichen Diskussionsthemen wie etwa Linksterrorismus, aufflammenden Rechtsradikalismus, oder, wie gezeigt, religiöse Jugendbewegungen, als Folie für die Genre--Geschichte verwendet, erscheint nur folgerichtig, da sich Kriminalliteratur überwiegend auf die zu ihrer Entstehungszeit aktuellen Gegebenheiten bezieht.
Es scheint also die klare Lokalisierung in einer aktuellen gesellschaftlichen Situation gewesen zu sein, durch die der Eindruck des "Soziokrimis" entstand. Denn hatten die bis Ende der sechziger Jahre von deutschen Autoren verfaßten Kriminalromane, wie im Fall Reinecker gezeigt, mit einem deutlichen Zeitverzug lediglich die klassischen Erzählstrukturen des Genres reproduziert und sie höchstens schauplatzmäßig auf ihren deutschen Handlungsort bezogen, so gingen die "neuen" Autoren bei ihren Geschichten weiter: sie integrierten gesellschaftliche Zustände handlungsentwickelnd in ihre plots und vollzogen damit den Anschluß des deutschen Zweiges der Kriminalliteratur an den internationalen Standard. Daß die dabei geschilderten Hintergründe auch die eines gesellschaftlichen Aufbruches und Wandels waren, ist sicherlich ein kennzeichnendes, aber wahrscheinlich kein initiierendes Phänomen.
Im Zusammenhang damit steht die bei der Betrachtung der Beispiele von Reinecker und -ky deutlich gewordene Demontage des Ermittlers und die Verweigerung einer eindeutigen Lösung als weiterer bemerkenswerter Unterschied zwischen den dem "alten" und dem "neuen" deutschen Kriminalroman. Während Hebert Reinecker den "Kommissar" als gefestigte Persönlichkeit (siehe oben) und überzeugten Vertreter der Staates schildert, der von sich selbst sagt: "Mein ganzes Leben lang habe ich nur im Müll herumgekramt, im menschlichen Abfall. Da verliert sich der Glaube, daß es überhaupt noch etwas Unversehrtes gibt." (Reinecker, S.58), ist -kys Ermittler Mannhardt ein zweifelnder, resignierter Charakter: "Mannhardt hatte alles bis obenhin satt: Lilo, seine Tochter, die ganze Familie. Er sehnte sich nach dem Leben eines kleinen Vertreters, der sein eigenes Leben leben kann. Lieber frei und verloren im schäbigen Hotelzimmer als bürgerlich gefangen im teuren Eigenheim. Nur von allem träumen, das war lustvoll. Es selber leben war lästig. Wenn er doch nur den Mut gehabt hätte, den Käfig zu öffnen und auszubrechen. Was anderes anfangen. Den ganzen Scheiß hier vergessen. Das hielt doch kein Schauspieler aus, sein ganzes Leben lang, Tag für Tag, immer ein und dieselben Rollen spielen: Kriminaloberkommissar und Familienvater." (-ky, S. 17) Und sein Erzähler -ky pflichtet ihm in der Rahmenhandlung bei: "Ja, und dann will er seinen Sozialismus -- und zugleich fürchtet er ihn. Da lebt er bürgerlich, wie`s bürgerlicher kaum noch ging, Beamter mit eigenem Haus und so -- und gleichzeitig haßte er das ganze bürgerliche Getue und Gehabe." (-ky, S.70)
Diese Zweifel Mannhardts tauchen in der Figur des Kommissars Karl "Charly" Borowik in Michael Molsners vier Jahre später erschienenen Roman "Die Schattenrose" in der Charakterzeichnung des Ermittlers bereits als weitgehend verarbeitet auf. Nicht nur, daß Molsners Kommissar als Ich-Erzähler dem Leser als zwar nicht widerspruchsfreier, aber doch selbstbewußter Berichtersttatter der Kriminalgeschichte gegenübertritt; er zeigt sich in seiner Biographie als Sohn einer kommunistischen Betriebsrates und Mitglied einer Wohngemeinschaft in einem besetzen Haus als eine Figur, die Widersprüche in ihrer Existenz nicht mehr als bedrohlich empfindet. Zugleich taucht in Borowiks Selbstbeschreibung wiederum das Motiv des "Mülls" auf, das bereits Reineckers "Kommissar" als Berufsspezikum des Kriminalbeamten empfunden hatte, bei Molsners Kommissar allerdings seine menschlich-tragischen Dimension vollkommen verloren hat: "Unsere Arbeit ist ein öffentlicher Dienst wie die Organisation der Badeanstalten oder die Müllabfuhr. Gewalttäter müssen isoliert und ruhiggestellt werden, damit sie nicht weiter Unheil anrichten -- klar." (Molsner, S.42)
Borowik wird in "Die Schattenrose", dem siebten Kriminalroman Molsners, bei der Ermittlungen zu einem brutalen Mord an einem Offenbacher Finanzmakler in die Kreise der buddhistischen Meditationsgemeinschaft der "Lotus-Propheten" geführt. Einer der Jünger hat den Mord gemeldet, die Umstände dieser Meldung machen ihn als Täter verdächtig, doch scheitern die Ermittlungen an dem schizoiden Geisteszustand des Mannes. Während die weiteren Ermittlungen über die Witwe des Toten zu einer bereits Jahre zurückliegenden kriminellen Bankpleite führen, entwickelt Borowik eine bis zur Liebe gehende Sympathie zu einer jungen "Lotus-Prophetin". Nachdem der Guru der Gemeinschaft als der ehemalige Kurier des im Zusammenhang mit der Bankpleite gesuchten Wirtschaftskriminellen entlarvt worden ist, wird auch klar, daß er der gesuchte Mörder ist.
Wo in den beiden zuvor erwähnten Romanen die jeweiligen Sekten als destruktive Kulte beschrieben wurden, werden bei Molsner die "Lotus-Propheten" weitgehend neutral betrachtet, im Zusammenhang mit der ausführlich dargestellten psychischen Krankheit des ersten Mordverdächtigen wird der Einfluß der Gemeinschaft sogar als positiv beschrieben. Im Nachwort des Romans weist der Autor schließlich darauf hin, daß die dem Medititionsguru in den Mund gelegten Texte ein Zusammenschnitt aus Texten von G.W.F. Hegel, Ludwig Tieck, Friedrich Schlegel und Gottfried Benn sind, um zu dokumentieren, "daß die Vorstellungswelt indischer Sekten abendländischem Denken keineswegs fremd ist." (Molsner, S. 224) Diese erzählerische Strategie verweist über ihre inhaltliche Komponente hinaus auf eine wesentlich tiefergehende Beschäftigung mit dem Thema der religiösen Kulte hin, als dies bei den beiden anderen Romanen nachzuweisen ist. Während Reinecker die Glaubensinhalte der von ihm beschriebenen Gemeinschaft allenfalls oberflächlich behauptet, versucht -ky den religiöse Gehalt zumindest durch ausführliche Bibelzitate in der erlebten Rede des Protagonisten Bengler noch glaubhaft zu machen. Eine ähnliche Bewertung läßt sich auch für der Darstellung der kriminalistischen Arbeit in den beschriebenen Romanen treffen -- Molsner scheint von allen zitierten Autoren der einzige zu sein, der Aufgaben und Struktur der polizeilichen Ermittlungstätigkeit annährend realitätsbezogen beschreibt und damit eine der grundlegenden Charakteristika des Polizeiromans liefert.
Die neben der inhaltlichen Aktualisierung und vertiefenden Auseinandersetzung ihren Sujets festzustellende Erweiterung  der Mitte der sechziger üblichen auktorialen oder personalen Erzählungen läßt sich möglicherweise mit der Beobachtung begründen, daß viele der "neuen" deutschen Autoren keinen primär literarischen, sondern häufig wie im Falle Molsner einen journalistsichen Hintergrund hatten. Mit ihren schnellen Szenenwechseln, wie sie von Autoren verwendet wurden, die, wie -ky, ihre ersten Schreiberfahrungen zunächst als Verfasser von aktionsorientierten Romanheften gemacht hatten, orientierten sie sich zugleich an filmischen Strukturen.
Daß diese Tendenz zur bildlichen Darstellung sich in den nächsten Jahren verstärkte, mag nicht zuletzt auch als eine Reaktion auf die 1970 von der ARD ins Leben gerufene Fernsehserie "Tatort" gesehen werden, die nicht nur oft auf Romanstoffe von Autoren des "neuen deutschen Kriminalromans" zurückgriff, sondern deren Episoden beispielsweise wie im Fall der "Trimmel"--Geschichten des Kriminalreporters Friedhelm Werremier vom Autor teilweise parallel zur Romanausarbeitung desselben Stoffes entstanden. Die Orientierung der Autoren zum elektronischen Medium wegen seiner im Vergleich zu Buchtantiemen deutlich höheren Honoraren prägt bis heute nicht nur die Form, sondern auch deutlich die Inhalte der deutschsprachigen Kriminalliteratur.
Neben dem Fernsehen, in dem durch die Verwendung von Stoffen deutscher Kriminalautoren die in den siebziger Jahren vorherrschende Neigung zur Übernahme und Nachproduktion angelsächsischen Materials sukzessive abgebaut wurde, begann zur gleichen Zeit auch bei den Kriminalhörspielen des Rundfunk eine Neuorientierung. Durch die in zunehmendem Maße produzierten Originalhörspiele deutscher Provenienz entwickelte sich für die Autoren eine weitere Verwertungsmöglichkeit ihrer Stoffe. Wesentlich intensiver als andere nutzen die Autoren des "neuen deutschen Kriminalromans" und ihre Nachfolger die Möglichkeit zur multimedialen Verwertung ihrer Arbeiten.
Zugleich führte aber auch nach der beschriebenen ersten Phase des Aufbruchs die nicht nur in der "Tatort"--Reihe, sondern auch in anderen Fernsehproduktionen von Kriminalstoffen bevorzugte Form der Polizeigeschichte, die ihre Handlung nach dem Rätselkrimi--Schema durch die Suche nach dem Mörder entwickelt, in den kommenden Jahren zu einer neuerlichen formalen Stagnation im Kriminalroman. Das lange Zeit verwendete Modell des bis auf persönliche Details kaum als Person charakterisierten "Kommissars", das über die "Tatort"--Produktionen hinaus seine Wurzeln in der Reineckers "Kommissar"--Serie hat, wurde schließlich bezeichnenderweise nicht von der Kriminalliteratur, sondern vom Medium Fernsehen selbst mit der Kreation des von Götz George gespielten "Tatort"--Ermittlers "Schimanski" aufgebrochen. Erst 1982, ein Jahr nachdem diese zunächst vielkritisierte Figur des unangepaßten Kriminalbeamten ihre Bildschirmpremiere gehabt hatte, erschien mit Molsners "Kommissar Karl Borowik" in "Der Schattenrose" ihr literarisches Gegenstück.
Der Vielzahl der aus den beschriebenen Gründen entstandenen Polizeiromanen steht im "neuen deutschen Kriminalroman" eine kleinere Gruppe von Psycho--Thrillern mit unterschiedlich stark ausgearbeiteten mystery--Elementen gegenüber. Besonders Irene Rodrian und Hansjörg Martin widmeten sich diesem Sub--Genre, als dessen bekannteste angelsächsische Repräsentanten besonders Patricia Highsmith und Margaret Millar genannt werden können. Formal gehört Hansjörg Martins dabei zu den versiertesten deutschen Autoren des Genres; sein Werk umfaßt neben den erwähnten Psycho--Thrillern auch klassische Detektiv-- und Polizeiromane und einige Polit--Thriller und bildet in seiner Gesamtheit archetypisch die Weiterentwicklung des deutschen Kriminalromans ab.
Zur gleichen Zeit, in der der bundesdeutsche Kriminalroman mit neuen Autoren sein neues Gesicht entwickelte, blieb in der damaligen DDR die Kriminalliteratur das, was sie nach den Richtlinien der staatlichen Kulturpolitik sein sollte: ein Instrument zur Unterstützung der Parteistrategie auf ihrem Weg zu einem sozialistischen Staatswesen. Deutlicher als der bundesdeutsche Kriminalroman bezog sich der DDR--Krimi auf die literarischen Ursprünge des Genres, wie sie von Edgar Allen Poe, Arthur Conan Doyle und den Autoren des "goldenen Zeitalters" in England zwischen 1930 und 1940 gelegt wurden. Zwar fand sich in der DDR ebenfalls die bereits für die BRD--Autoren beschriebene symbiotische Beziehung zu den Medien Fernsehen und Hörfunk, allerdings ohne daß sie sich in der erzählerischen Struktur ihrer literarischen Werke in dem gleichen deutlichen Maße widerspiegelte. Ähnlich allerdings wie in der Bundesrepublik war bei den in der DDR entstandenen Polizeiromanen eine Stagnation der Ermittlerfiguren zu verzeichnen; die immergleichen gesichtslosen Gespanne aus Kriminalbeamten mit militärischen Rangbezeichnungen und Volkspolizisten ähnelten -- wenn auch von grundsätzlich anderer politischer Einstellung -- in ihrer Darstellung deutlich den angesprochenen westdeutschen "Tatort"--Kommissaren mit ihren jeweiligen Assistenten.
In dem Bestreben, die in diesem Fall allerdings nicht primär aus literarischen Gründen von einem Kriminalroman erwartete realistische Darstellung eines gesellschaftlichem Handlungsumfeldes zu bieten, gewährten die DDR--Behörden unter der Federführung der "Abteilung für Kriminalromane beim Ministerium des Inneren" den Kriminalautoren mitunter weitgehende Einblicke in ihre Ermittlungsarbeit, während im Zusammenspiel von Innen-- und Kulturpolitik zugleich auch im oben beschriebenen Sinn Einfluß auf die Inhalte genommen wurde, um eine nicht systemkonforme Darstellung der Realität zu korrigieren. Trotz dieses Spagats zwischen dem Anspruch, im Kriminalroman reale Gegebenheiten zu beschreiben und zugleich die propagandistischen Realitätsvorstellungen als gegeben zu vermitteln, wurde der DDR--Kriminalroman zu einem der erfolgreichsten Literaturgenres, dessen Bücher trotz hoher Auflagen oft nur als sogenannte "Bückware", das heißt als vorsorglich auf Bestellung unter den Ladentisch zurückgelegte Ware, erhältlich waren.
Daß unter diesen politischen Rahmenbedingungen in der DDR über die Genre--Klassiker hinaus kaum aktuelle angelsächsische Kriminalliteratur übersetzt wurde, erscheint nur folgerichtig; ebenso nachvollziehbar ist auch, daß wegen der langjährigen Abschottung von der Bundesrepublik dort nur wenige westdeutsche Kriminalromane nachgedruckt wurden. Auch in der umgekehrten Richtung gab es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, keinen Austausch. Die durch die Wiedervereinigung entstandene gesamtdeutsche Krimilandschaft hat nach ersten Einschätzungen dabei die allgemeine politische und gesellschaftliche Bewegung nachvollzogen, mit der westdeutsche Standards in die neuen Bundesländer getragen wurde, ohne daß ein reziproker Einfluß spürbar geworden wäre. In diesem Zusammenhang entstand für kurze Zeit der Hilfsbegriff des "Wende"--Krimis zur Beschreibung von Romanen, die den Vereinigungsprozeß und seine Auswirkungen als Auslöser und Hintergrund ihrer Kriminalhandlung verwendeten.
Zum aktuellen Zeitpunkt erscheint der deutsche Kriminalroman als nationale Ausprägung des Genres, wenn auch lediglich auf mittlerem Niveau, als etabliert. Internationale Entwicklungen wie die zunehmend kritische Darstellung von Ermittlerfiguren oder die Beschreibung der Strukturen des organisierten Verbrechens wurden und werden ohne größeren Zeitverlust nachvollzogen; ebenso finden auch die Trends im Bereich der reinen Kriminalunterhaltung rasch ihre deutschen Imitatoren. Der lange Zeit quantitativ dominierende, im wesentlichen auf Rätselspannung aufbauende Polizeiroman ist auf dem Rückzug begriffen, während Thriller der unterschiedlichsten Prägungen stark an Bedeutung gewonnen haben.
Als äußeres Indiz für den erfolgreichen Anschluß des deutschen Kriminalromans an den das Genre prägenden angelsächsischen Standard kann letztendlich auch die Gründung einer eigenen "Autorengruppe deutsche Kriminalliteratur" gesehen werden, die sich 1986 auf Einladung des Anwaltes und Kriminalschriftstellers Fred Breinersdorfer in Stuttgart unter dem populären Namen "Das Syndikat" formierte und die nach der Wiedervereinigung auch die meisten Kriminalautoren aus den neuen Bundesländern aufgenommen hat. Die alljährlichen Tagungen des Syndikates sind ähnlich wie bei den aus dem angelsächsischen Raum bekannten "Bouchercons" eine Mischung aus öffentlichkeitswirksamen Publikumsverstanstaltungen und internen Gesprächsrunden; zudem ist das "Syndikat" in das informatorische und organisatorische Netzwerk die internationale Dachorganisation der Kriminalschriftsteller A.I.E.P. eingebunden. Darüberhinaus spricht die alljährliche Vergabe des Krimipreises "Glauser" für den von einer Autorenjury ermittelten besten neuen deutschsprachigen Kriminalroman des abgelaufenen Jahres für das inzwischen entwickelte Selbstbewußtsein der Genre--Autoren.


Zitierte Werke:
(1) Herbert Reinecker: Der Kommissar: Die Mädchen vom Café Leopold, Bergisch-Gladbach(=Bastei Taschenbuch 35011) 1978
(2) -ky: Einer will's gewesen sein, Reinbek(=rororo-thriller 2441) 1978
(3) Michael Molsner: Die Schattenrose, München (=Heyne Blaue Krimis 1957) 1982

Leselisten "deutscher Kriminalroman":
(Angegeben werden nur die Originalausgaben. Viele Titel sind inzwischen in Neuauflagen oder Neuausgaben erschienen)

BRD--Kriminalromane 1945 bis 1968:

Hans Gruhl:
Fünf tote alte Damen, Hamburg 1960
Tödlicher Cocktail, München 1965
Nimm Platz und stirb, München 1967
Der Feigling, Hamburg 1969
Mit Mördern spielt man nicht, München 1969
Die letzte Visite, München 1973

Stefan Murr (d.i. Bernhard Horstmann):
110--hier Mordkommission, Gütersloh 1960
Zwei Uhr 30 -- Mord am Kai, Gütersloh 1961
Tödlicher Sand, Gütersloh 1964
Kork aus Tanger, Gütersloh 1962
Nummer 5, so leid es mir tut, Gütersloh 1964
Tödlicher Sand, Gütersloh 1964
Der Tod war falsch verbunden, Gütersloh 1968



"Neuer deutscher Kriminalroman":
-ky:
Zu einem Mord gehören zwei, Reinbek 1971
Einer von uns beiden, Reinbek 1972
Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen, Reinbek 1972
Stör die feinen Leute nicht, Reinbek 1973
Ein Toter führt Regie, Reinbek 1974
Es reicht doch, wenn nur einer stirbt, Reinbek 1975
Einer will's gewesen sein, Reinbek 1978
Kein Reihenhaus für Robin Hood, Reinbek 1979
Feuer für den großen Drachen, Reinbek 1982

Michael Molsner:
...und dann hab ich geschossen, Reinbek 1968
Harakiri einer Führungskraft, Reinbek 1969
Rote Messe, Frankfurt/M 1973
Das zweite Geständnis des Leo Koczyk, München 1979
Tote brauchen keine Wohnung, München 1979
Die Schattenrose, München 1982

Irene Rodrian:
Tod auf St. Pauli, München 1967
Bis morgen, Mörder, Reinbek 1969
Wer barfuß über Scherben geht, Reinbek 1970
Finderlohn, Reinbek 1971
Küßchen für den Totengräber, Reinbek 1974
Die netten Mörder von Schwabing, Reinbek 1975
Ein bißchen Föhn, und du bist tot, Reinbek 1975
Der Tod hat hitzefrei, Reinbek 1976
Du lebst auf Zeit am Zuckerhut, Reinbek 1977
...trägt anstaltskleidung und ist bewaffnet, Reinbek 1978
Schlaf, Bübchen, schlaf, Reinbek 1980

Hansjörg Martin:
Gefährliche Neugier, Reinbek 1965
Einer fehlt beim Kurkonzert, Reinbek 1966
Kein Schnaps für Tamara, Reinbek 1966
Bilanz mit Blutflecken, Reinbek 1968
Cordes ist nicht totzukriegen, Reinbek 1969
Meine schöne Mörderin, Reinbek 1969
Rechts hinter dem Henker, Reinbek 1969
Blut ist dunkler als rote Tinte, Reinbek 1970

DDR--Kriminalroman:
Jan Eik (d.i. Helmut Eikermann):
Das lange Wochenende, Berlin 1975
Poesie ist kein Beweis, Berlin 1986
Der siebente Winter, Berlin 1989
Dann eben Mord, Berlin 1990


Tom Wittgen (d.i. Ingeburg Siebenstädt):
Der zweite Ring, Berlin 1970
Intimsphäre, Berlin 1973
Das sanfte Mädchen, Berlin 1975
Tiefenprüfung, Berlin 1978
Herbstzeitlose, Berlin 1981
Die falsche Madonna, Berlin 1982
Das Schwarze--Peter--Spiel, Berlin 1983

Barbara Neuhaus:
26 Bahnsteige, Berlin 1972
Tatmotiv Angst, Berlin 1976
Ich bitte nicht um Verzeihung, Berlin 1984


Beispiele für multimediale Verwertung:

Michael Molsner:
Das zweite Geständnis des Leo Koczyk, Hörspiel, WDR 1974
TATORT--Das zweite Geständnis, Fernsehfilm, BR 1975
Das zweite Geständnis des Leo Koczyk, Roman, München 1979

TATORT--Tote brauchen keine Wohnung, Fernsehfilm, BR 1974
Tote brauchen keine Wohnung, Roman, München 1980


-ky:
Mitunter mörderisch, Kriminalstories, Reinbek 1976
Enthält die Stories nach den Hörspielen:
Ausbruch gelungen -- und wieviel Tote?, WDR 1974
Mord macht erfinderisch, WDR 1975
Ein Mord zur rechten Zeit, WDR 1973
Herr Dühring stirbt nicht gern allein, WDR 1974



Mit einem Bein im Knast, Kriminalstories, Reinbek 1981
Enthält u.a. die Stories nach den Hörspielen:
Mit einem Bein im Knast, WDR/SWF 1980
Bei Notwehr sagt man Gottseidank, WDR 1979
Dehn ist alles zuzutrauen, WDR/SWF 1980


Friedhelm Werremeier:
Ich verkaufe mich exclusiv, Roman, Reinbek 1968, 1980 (Originalausgabe unter dem Pseudonym Jacob Wittenburg)
TATORT--Exclusiv, Fernsehfilm, NDR 1971

Taxi nach Leipzig, Roman, Reinbek 1970, 1983 (Originalausgabe unter dem Pseudonym Jacob Wittenburg)
TATORT--Taxi nach Leipzig, Fernsehfilm, NDR 1970

Ohne Landeerlaubnis, Roman, Reinbek 1971
TATORT--AE--612 ohne Landeerlaubnis, Fernsehfilm, NDR 1971

Der Richter in Weiss, Roman, Reinbek 1971
TATORT--Der Richter in Weiss, Fernsehfilm, NDR 1971
Platzverweis für Trimmel, Roman, Reinbek 1972

Ein EKG für Trimmel, Roman, Reinbek 1972
TATORT--Rechnen Sie mit dem Schlimmsten, Fernsehfilm, NDR 1972

Trimmel macht ein Faß auf, Roman, Reinbek 1973
TATORT--Gift, Fernsehfilm, NDR 1974

Trimmel und der Tulpendieb, Roman, Reinbek 1974
TATORT--Trimmel und der Tulpendieb, Fernsehfilm, NDR 1976


 

Reinhard Jahn M.A., geboren 1955 in Saalfeld/Thüringen. Studium Publizistik und Kommunikationswissenschaft in Bochum, freier Autor. Unter dem Autorenpseudonym "H.P. Karr" Kriminalromane und Kriminalhörspiele, sowie das "Lexikon der deutschen Krimi-Autoren", (Diskette für PC), Bochum 1992. Mitbegründer es "Bochumer Krimi-Archivs", in dem schwerpunktmäßig die im deutschen Sprachraum erschienenen Kriminalromane ab 1945 erfaßt, sowie bio-bibliographische Informationen über deutsche Krimi-Autoren gesammelt werden.